“Fahneln” zum Bildstock Etting

Ein schönes Zeichen der Marienverehrung war der Bau des Bildstockes in Etting, die „Grotte“, wie die Ettinger den Bildstock nennen, der 1954 am Ende der Bachstraße auf Anregung von Ettings damaligem Pfarrer Karl Kastner errichtet wurde. Entworfen hat ihn Michael Albrecht und vom Maurer Lorenz Werkmeister wurde der Bildstock errichtet. Beim Bau half die kath. Landjugend Etting tatkräftig mit, auch Karl Winter, der spätere Pfarrer von Polling. Die Figur der Gottesmutter im Bildstock befand sich früher in der Kirche „St. Michael“.

Die Grotte wird jedes Jahr zum 1. Mai geöffnet und bis Ende Oktober mit Blumen geschmückt und gerne besucht. Um die Pflege und den Blumenschmuck kümmern sich Hildegard und Leonhard Berger.

Eine Ettinger Besonderheit ist das „Fahneln“, ein Bittgang von Fronleichnam bis Ende August zum Bildstock in der Bachstraße. Früher führte der Bittgang nach St. Andrä. Das Fahneln ist ein altes Gelöbnis, dessen Ursprung vielleicht noch aus den Pestzeiten stammen könnte. Bei dem wöchentlichen Bittgang, vor dem Sonntagsgottesdienst, wird eine kleinere Fahne mitgetragen. Den Rosenkranz betend gehen die Gläubigen zum Marienbildstock und wieder zurück zur Kirche. Eine derartige Bittprozession (auch Bittgang oder Flurprozession) ist im Christentum ein Flurumgang, mit dem Gottes Segen oder die Abwendung von Gefahren und Notsituationen erbeten wird.

Eintrag von Pfarrer Karl Kastner im Verkündbuch 1969. Damals Start um 6.20 Uhr nach St. Andrä.
Fahneln 2022
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